von unserem Pfarrer Gerald Brause
31.05.2020
Liebe Gemeinde,
wir Menschen haben (oder finden notfalls …) allerlei Gründe zu feiern. Vermutlich gibt es aber kaum einen großartigeren Feier-Grund als das Pfingstereignis:
Der große Gott stellt uns kleinen Menschen seinen Geist zur Verfügung. Also die Kraft, die in ihm wohnt, mit der er das Universum geschaffen hat, durch die Jesus eins war mit dem Vater. Kann man sich das überhaupt vorstellen? Gottes Geist in mir? Wir werden das immer nur bruchstückhaft erfassen können. Aber viele von uns können ergreifende Geschichten erzählen, was Gottes Geist in ihnen bewegt hat.
„Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth“ ist der Wochenspruch von Pfingsten. Dieses alte biblische Prophetenwort (Sach 4, 6b) übermittelte bereits die Botschaft von Pfingsten. Gottes Geist macht es. Du kannst da nichts tricksen, manipulieren oder durchdrücken. So geschieht nichts. Und auf keinen Fall erreicht man so Herzen, niemals. So findet keiner zu Gott. Aber du kannst es erleben, dass auf den bescheidenen Landeplattformen, die wir menschlich bauen können (und auch sollen…!), eine geheimnisvolle, große, im wahrsten Sinne des Wortes „heilige“ Kraft am Arbeiten ist: der „Heilige Geist“, „Kraft aus der Höhe“, ein Geist der Wahrheit, der Kraft, Liebe und Besonnenheit, ein Tröster, Ratgeber und Beistand.
Sicher, es sind immer wieder zunächst Anfänge. Die müssen ihre Fortsetzung finden und im Leben reifen. Das Pfingst-Prophetenwort richtet sich an kraft- und mutlos Gewordene mit zerbröckelnder Hoffnung. Sie sahen ihre kläglichen Anfänge und einen Riesenberg von Problemen. Da zeigt ihnen Gott, was aus diesen Anfängen werden und auf welche Weise es gelingen wird.
„Ich glaube, weil mir der Glaube Kraft gibt und es fantastisch ist zu wissen, dass jemand immer da ist und auf meine Probleme Antwort weiß.“ „Ich glaube, weil ich von Gott überzeugt wurde“, „weil ich in Jesus den Sinn meines Lebens sehe“ und „weil ich in ihm einen Freund habe, der immer zu mir hält“. „Ich glaube, damit ich lebe“, „damit ich im Leben sicher stehe“, „damit wir nach dem Tod nicht ins Leere gehen“.
Das haben mir mal Konfirmanden aufgeschrieben (in einer anderen Gemeinde, man muss also nicht rauskriegen wollen, wer das war …). Hoffentlich durfte der Heilige Geist an ihnen wirken.
Und heute feiern wir das Geschenk des Heiligen Geistes und lassen ihn bei uns wirken!
Euer Pfarrer Gerald Brause.
Gebet:
- Um ein kraftvolles Wirken des Heiligen Geistes unter uns und bei bislang Unerreichten
- Dass ich es akzeptieren kann, auf welche Weise Gott zum Ziel kommen will, und dass ich ausreichend viel davon immer erkenne
- Eine neue Erweckung
Information:
Heute und morgen 9.00 und 10.30 Uhr Gottesdienste in der Auerswalder Kirche, dazwischen 10.00 Uhr Abendmahlsfeier.
30.05.2020
Liebe Geschwister,
ein geist-reiches Pfingsten wünsche ich Euch allen! Erwartet Ihr es noch/ wieder/ ganz neu, dass die Kraft aus der Höhe, der Beistand, der Tröster, der Erklärer, der Anleiter in alle Wahrheit usw. usf., also der Heilige Geist da ist und wirkt?
Wir lesen 2.Timotheus 2, 14-26.
Der Heilige Geist wird hier nicht explizit erwähnt, aber letztlich macht er es im eigentlichen erst möglich, wozu hier Timotheus aufgefordert wird: unnütze Diskussionen und fruchtlose Fragestellungen zu meiden und stattdessen immer wieder den festen Grund Gottes zu suchen. Zuerst für sich selber, und immer auch als Dienst an den Menschen an seiner Seite. In seinem Lehr- und Leitungsamt ist das doppelt wichtig.
Wird hier verboten, dass in der Gemeinde diskutiert, gefragt und gerungen wird und es auch mal möglich ist zu zweifeln, ohne dass einem gleich der Stuhl vor die Tür gestellt wird? Nein. Aber wenn es nicht deswegen geschieht, dass Fundamente, wirkliche Wegweisung und geistliche Zielbestimmung klar werden, sondern um zu verwirren, zu manipulieren, Irrlehre zu verbreiten, Streit zu schüren oder Rechthabereien zu pflegen, dann muss ein Stopp gesetzt werden. Gemeinden können daran zerbrechen. Damit treibt nur zu gern der Teufel sein übles Werk (V. 26). Es kann aber auch einfach nur unreif sein (so werden hier die „Begierden der Jugend“ in V. 22 zu verstehen sein). Wie sehr brauchen wir bis heute die „rechtschaffenen und untadeligen Arbeiter“ (V. 15), die hier in den Gemeinden dienen und helfen, den in V. 24+25 markierten Weg hindurch zu finden.
Bemerkenswert, dass solche klugen und wichtigen Menschen wie Paulus und Timotheus von solchen einfachen Wahrheiten her denken (V. 19): Gott kennt mich. Oder: Wenn ich seinen Namen im Mund führe, kann ich nicht zugleich Ungerechtigkeiten verbreiten. Bei anderer Gelegenheit werden weitere genannt. Immer wieder zum Zentrum und dem eigentlichen Fundament zu finden hilft in allem Diskutieren und Tasten. So bewältigt auch die Gemeinde ihre Herausforderungen.
Gebet:
- Heiliger Geist, schenke Klarheit, Durchblick und Unterscheidungsvermögen.
- Dass in unseren Gemeinden das Wort der Wahrheit klar und reichlich ausgeteilt wird – und die Menschen es auch hören (wollen)
- Um Erweckung und Erneuerung durch die Kraft des Heiligen Geistes
- Für die Einsamen
Information:
Kirchturm Wittgendorf: die Denkmalförderung ist diese Woche präzisiert und offiziell angekündigt worden, allerdings mit einigen tausend Euro weniger als ursprünglich geplant. Danke für alle Unterstützung (Gebet, finanziell, Planung und Organisation, Arbeitseinsätze).
Ein wunderschönes Pfingstfest voller Kraft des Heiligen Geistes wünscht Euch allen
Euer Pfarrer Gerald Brause
29.05.2020
Ihr Lieben,
heute sind wir bei 2.Timotheus 2, 1-13.
Mit Jesus zu leben bedeutet nahezu automatisch, kämpfen und oft auch leiden zu müssen. Gut, wenn das einem klar gesagt wird. „Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, wozu du berufen bist und bekannt hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen (1Tim 6,12)“, hat Timotheus lange schon von Paulus gehört. Es ist ein lohnender Kampf! Weil es um das ewige Leben geht, für mich selbst und für die Menschen an meiner Seite. Alles wirklich Wichtige im Leben kostet Einsatz und ist den auch wert. Und in diesem Fall doch besonders, oder?
Die andere Seite derselben Medaille ist und bleibt, dass es ein Riesen-Geschenk Gottes ist, dass wir glauben und zu Gott gehören dürfen, dass ER uns Vergebung schenkt, dass wir Gaben erhalten haben und Aufgaben, dass das Leben hier durch IHN erst in seine Bestimmung kommt und dass ER uns zu sich zieht in die ewige Herrlichkeit.
Wir sind also zugleich Kämpfer und Glückspilze. Eins davon abspalten zu wollen zerstört letztlich auch das andere.
Mitte darin stehen solche wunderbaren Zusagen wie in V 6 oder in V 13.
Und ebenfalls Teil dieser Gedankenführung ist eines der wichtigsten Gemeindewachstumsprinzipien: V 2. Die kostbare und erlösende Rettungsbotschaft von Jesus Christus soll weitergegeben werden an Menschen, die sie dann ihrerseits weitergeben (die Bibelstelle lässt sich gut merken durch die drei Zweien).
Gebet:
- dass wir heute den guten Kampf des Glaubens bestehen
- dass wir klar unterscheiden können, wofür es wert ist zu kämpfen, und was Nichtigkeiten sind
- für die vielen Glaubensgeschwister in der Welt, die um ihres Glaubens willen verfolgt oder benachteiligt werden
Information:
Herzliche Einladung zu den Pfingstgottesdiensten! Wieder jeweils 9.00 und 10.30 Uhr in der Kirche Auerswalde, dazwischen 10.00 Abendmahlsfeier.
Ein Tag voller Kraft von unserem HERRN und Heiland Jesus Christus!
Euer Gerald Brause
28.05.2020
Liebe Geschwister,
also, es geht darum, sich zu Jesus zu bekennen und dem Evangelium treu zu sein, nötigenfalls dafür auch zu leiden.
Wie konnten die Christen der damaligen Zeit denn eigentlich wissen, was genau „das Evangelium“ ist? Wir heute können ja nachschlagen in den 4 neutestamentlichen Evangeliums-Berichten oder der Wirkungs- und Klärungsgeschichte in den Briefen und der Apostelgeschichte nachgehen und obendrein zwei Jahrtausende theologische Präzisierung und Forschung nutzen. (Wissen wir es dadurch dann genau??)
Ja sicher, es geht um Jesus, um das Kreuz, die Auferstehung, seine Herrschaft im Himmel und die Wiederkunft, seinen Ruf zur Buße und in die Nachfolge. Wie aber bekam das immer wieder seine lebendige Gestalt?
Wir lesen 2.Timotheus 1, 13-18.
Drei miteinander verwobene Dinge transportieren das Evangelium, das heilsame, gesunde Wort, das kostbare Gut (V. 13+14):
- es wird verkündigt. Am Vorbild/ „Muster“ des Paulus soll sich Timotheus orientieren
- im Glauben, in der Liebe, in Christus wird es angenommen. D.h. ohne Glauben oder wenigstens die Bereitschaft zu glauben bleibt es verschlossen. Dem Glauben erschließt sich das Evangelium und das Evangelium stärkt den Glauben.
- der Heilige Geist muss es uns öffnen und bewahren. Ihm müssen die Herzenstüren geöffnet sein, damit er dort wohnen kann.
Wir können höchst dankbar sein über das in unserer Bibel dokumentierte Evangelium. Wirksam und lebensverändernd wird es jedoch auch für uns noch genauso durch diesen dreifachen Zugang. Den müssen wir immer wieder suchen und üben.
Nun ja, und die positiven und negativen Beispiele dafür gab es auch schon immer.
Gebet:
- für eine klare und gesunde Verkündigung des Evangeliums, für uns und andere – und durch uns(!). Haben wir unseren Freunden, Kindern, Enkeln … ein Vorbild, ein Muster mit auf den Weg gegeben?
- für die Wittgensdorfer KV-Sitzung heute
- Heute Abend kann man sich an einer länderübergreifenden Online-Gebetsaktion beteiligen, bei der im Vorfeld des Pfingstfestes um Gottes Beistand durch den Heiligen Geist gebetet wird: https://gemeinsamvorpfingsten.org/
Information:
In Wittgensdorf fehlen zur Bereitstellung von Handdesinfektion noch kleine Pumpspender. Bitte bei Kloses melden, wer einen zur Verfügung stellen kann.
Einen gesegneten Tag wünscht Euch Euer Gerald Brause
27.05.2020
Ihr Lieben,
heute beginnen wir den zweiten Brief des Paulus an Timotheus, an seinen Sohn im Glauben, einen seiner verlässlichsten Mitarbeiter . Er ist ein ganzes Stück persönlicher gehalten als 1. Tim. Während dort doch viele dienstliche Fragen im Vordergrund standen, ist 2. Tim „Seelsorge am Seelsorger“. Der Brief wurde von Rom aus geschrieben. Dort ist Paulus unter Arrest wegen seines Glaubens an Jesus Christus (das ist die Kurzfassung, die ganze Geschichte kann man nachlesen in Apostelgeschichte 21,27 bis 28,31). Es wird nicht erwähnt, wo Timotheus im Moment ist. Das spielt allerdings für die angesprochenen Themen auch keine Rolle.
Wir lesen 2.Timotheus 1, 1-12.
Wie gut und wie wichtig, dass Menschen, die miteinander im Glauben unterwegs sind, sich so etwas schreiben und sagen: Es weiß jemand, wie mir’s geht (Tränen). Es weiß jemand, was in mir steckt (Gabe in dir). Wir teilen vergleichbare Erfahrungen (Glauben in der Familie). Es kann mir jemand die wirklichen Prioritäten zurechtsortieren. Wozu sind wir berufen?
Das ist ja alles nichts Neues. Aber ich muss es mal wieder hören oder lesen.
„Christus hat dem Tod die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat durch das Evangelium.“ „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ „Ich weiß, an wen ich glaube, und bin gewiss, dass er bewahren kann, was mir anvertraut ist.“
Haben wir jemanden, mit dem wir so eine geistliche Zweierschaft leben? Wem kann ich heute etwas sagen zur Glaubensvergewisserung?
Und danken wir dem HERRN, dass er uns berufen hat. Jesus geht mit uns, wie gut!
Euer Gerald Brause
Gebet:
- für meine Schwester, meinen Bruder im Glauben … (Name)
- dass uns Gottes Prioritätensetzung nicht wegrutscht
- für die Wirbelsturmopfer in Indien und Bangladesch (500.000 wurden obdachlos!) und dass Hilfe hinkommt trotz Corona-Beschränkungen
26.05.2020
Liebe Bibelleserunde,
heute lesen wir die letzten Zeilen des ersten Timotheusbriefs: 1. Tim 6, 17-21.
Nach dem „Amen“ von gestern hängt Paulus zwei kurze Anmerkungen an, die erste zu „Reichtum“, die zweite zu „Heidnische Religiosität“. Diese beiden Themen haben die junge Christenheit offenbar besonders herausgefordert. Letztlich tun sie es heute immer noch.
Reichtum:
Wir waren schon darauf gestoßen, dass Glaubens- und Lebensfragen in der Bibel unterschiedlich oft und ausführlich behandelt werden, auch sehr zentrale. Die Thematik Hab und Gut/ Reichtum/ Verhältnis zum Besitz hat dabei einen Spitzenplatz. In der Bergpredigt widmet Jesus ihr den meisten Platz (Matthäus 6, 19ff), mit solchen markanten Sätzen wie „Niemand kann zwei Herren dienen. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon“ oder „Sammelt euch Schätze im Himmel. Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz“ oder „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes“. Es gibt kaum noch etwas in dieser Welt, das uns mehr in Beschlag nimmt als das, was wir besitzen (… oder vielleicht gern besitzen würden…). Verlässlicher Grund zur Hoffnung kann Reichtum nicht sein, er bringt auch nicht das wahre Leben. Ein Armutsideal wird hier aber auch nicht aufgerichtet, sondern ein verantwortungsvoller und dankbarer Umgang mit dem Besitz ans Herz gelegt einschließlich der Möglichkeiten, damit Gutes zu tun.
Heidnische Religiosität
Damals war es die Gnosis (= „Erkenntnis“). Bis heute ist es manchmal kaum zu fassen, woran die Leute glauben, wenn sie nicht an Gott glauben.
Gebet:
- um einen christusgemäßen Umgang mit unserem Besitz
- um einen lebendigen echten Glauben, der uns selbst hilft und ausstrahlt in alles Suchen nach Religiosität
- dass die Verantwortungsträger im Staat das richtige Maß der Corona-Lockerungen finden
Information:
Unsere Eigenmittel bei den großen Bauvorhaben in Wittgensdorf haben wir für die Turmdeckung und den Schwamm-Rückbau beisammen und sind auf gutem Weg im Blick auf den reinen Wiedereinbau des Fußbodens. Offen ist im Moment, ob die zugesagten Zuschüsse auch wirklich so ausgereicht werden können. In den nächsten wenigen Wochen müssen wir die Frage beantworten, was wir uns leisten wollen/können von all den vielen wunderbaren Ideen bzgl. der Funktionsanreicherung der Kirche …
Die Gnade sei mit euch, wie Paulus so schön sagte.
Euer Gerald Brause
25.05.2020
Ihr Lieben,
einen guten Start in die Woche wünsche ich Euch!
Auch wenn morgen noch mal ein kleiner Nachklapp im 1. Tim kommt, den eigentlichen, recht feierlichen Schluss lesen wir heute: 1.Timotheus 6, 11-16
Ganz am Ende steht ein sichtlich aus tiefstem Herzen kommendes Amen, davor ein ehrfürchtiger Lobpreis auf den heiligen Gott. Wie gut, wenn man etwas auf dieser Welt in dieser Weise zu Ende bringen kann, ob es nun ein Brief ist oder vielleicht sein ganzes Leben!
Als abschließende Hinweise des Paulus an Timotheus lesen wir noch einmal die Bekräftigung, sich von fruchtlosen Lebensentwürfen zu distanzieren (das waren z.B. die Seuche der Fragen und Wortgefechte und die Geldgier), stattdessen ausdrücklich immer wieder alle Kraft in Lebenshaltungen zu investieren („nachjagen“), wie sie wirklich einem erlösten Gotteskind und dem Geheimnis des Glaubens entsprechen. Als „Gottesmensch“ soll Timotheus das so tun. Hinter diesem Ausdruck steckt eine gewaltige Anerkennung und große Ehre. Wir finden so eine Bezeichnung selbst bei den größten biblischen Gottesmännern nur ganz selten (z.B. für Mose oder Samuel). Bestimmt wird Timotheus gleich ein Stück gewachsen sein, wenn sein großer Glaubensvater, Lehrer und Mentor Paulus ihn so nennt. Es ist ja aber wahr. Und immer baut das auf, wenn wir ein Gotteskind, eine Schwester, einen Bruder, eine Mutter im Glauben auch mal so ansprechen.
Noch einmal herausgehoben bekommt Timotheus den Auftrag, bis zum Ende der Tage „dem Gebot“ treu zu sei. Damit ist der generelle Auftrag gemeint, der jedem Jesus-Nachfolger geboten ist, nämlich sich zu Jesus zu bekennen und das Evangelium zu bezeugen in Wort und Tat. Interessant, dass Paulus das Ende der Tage eher gesetzt sieht durch die Wiederkunft Christi als durch das Sterben. Im Neuen Testament ging man in aller Regel von einer Naherwartung des Weltendes aus. Dadurch werden die Aussagen natürlich konzentrierter und radikaler. Wir müssen immer mal wieder aufpassen, sie nicht zu verwässern oder eben nicht richtig ernst zu nehmen. Rein mathematisch sind wir näher dran am Weltende als die ersten Christen!
Gebet:
- dass wir es von Herzen wollen und es uns heute möglichst gut gelingt, als Gottesmenschen zu leben
- Dank für unsere Lehrer und „Geburtshelfer“ im Glauben
- für das, was dieses Woche Schwieriges vor uns liegt
Bleibt behütet, Euer Gerald Brause
24.05.2020
Liebe Gemeinde,
bei der jüngsten Revision der gottesdienstlichen Lesungen und der Neuordnung der Gottesdienstthemen hat man sehr überlegt, ob der Sonntag zwischen Himmelfahrt und Pfingsten nun noch zum Osterfestkreis (weiße Altarbehänge, für die genauen Beobachter) gehört oder schon zur Pfingstzeit (rot) – oder zu den Zeiten der Prüfung, Besinnung und Buße (violett) wie vor Weihnachten und vor Karfreitag/ Ostern gezählt werden sollte.
Letzteres hätte am besten der Schwerpunktsetzung dieses Sonntags entsprochen. Man ist aber bei „weiß“ geblieben.
Der Sonntag Exaudi thematisiert besonders das Spannungsfeld zwischen dem „schon jetzt“ und dem „noch nicht“, in dem wir Christen zeitlebens stehen.
Wir lesen den Predigttext Jeremia 31, 31-34.
Die Botschaft Gottes in den Prophetenworten ist immer eine spannende Sache. Sie hat jeweils ihren unmittelbaren ersten Sinn in der Ursprungssituation – und meistens darüber hinaus einen tieferen Sinn und oft dann einen noch tieferen.
Die Ersthörer der prophetischen Verheißung waren die verschleppten Israeliten in der babylonischen Gefangenschaft. Sie konnten dankbar einen Haken an diese göttliche Verheißung machen, als sie wieder zurückkehren konnten ins Gelobte Land. Dankbar erlebt das Gottesvolk, mit welcher Kraft und mit wie viel Treue Gott seinen Bund mit Israel wieder aufrichtet.
War das dann aber tatsächlich schon der „Neue Bund“? War wirklich das göttliche Gesetz den Menschen „ins Herz geschrieben“? Waren die Sünden umfassend vergeben?
Das sind eigentlich alles Kernaussagen des Neuen Testaments. In Jesus Christus werden diese Dinge tatsächlich war. Der „neue Bund“ ist ja, genau besehen, auch immer noch derselbe erste ewige Bund zwischen Gott und seinen Menschen: Ich, der heilige Gott, bin euer Gott, mit meiner ganzen Allmacht und Barmherzigkeit, Gnade und Liebe. Und ihr seid mein Volk. In Christus wird das wirklich und wahr. Er formt Herzen. Er zieht dort ein. Er verändert unser Sinnen und Trachten. Er ermöglicht Vergebung für alles.
Auf unsere Bibelstelle wird im Neuen Testament mehrfach Bezug genommen (Römer 11, 27; 2. Korinther 3,3; Hebräer 10, 16) und immer auf Christus hin gedeutet.
Und wie ist das nun mit dem „schon jetzt“ und dem „noch nicht“?
Für mich ist klar: Die Aussagen unseres Bibelworts gelten und wirken definitiv für uns schon jetzt. Wir brauchen nicht daran zu deuteln, dass wir aus der Vergebung leben, in einem heiligen Bund mit dem großen Gott stehen und er seine Weisungen uns ins Herz legt. Gott sei Dank!
Einen gesegneten Sonntag wünscht Euch
Euer Pfarrer Gerald Brause
Gebet:
- Dass wir in den unzerstörbaren Bund mit Gott eingetreten sind und wir in jeder Situation zulassen, dass dieser Bund unser Leben trägt
- Für Israel um Schutz und Bewahrung und dass es Jesus als seinen Messias erkennt
- Um gesegnete Gottesdienste
Information:
Für Christi Himmelfahrt und Pfingsten haben wir einen kleinen Hör-Gottesdienst produziert. Er kann auf www.kirchgemeinde-wittgensdorf.de heruntergeladen oder direkt angehört werden. Manche haben ihn auch als kleinen Gruß ins Haus bekommen. Danke an die Mitwirkenden.
23.05.2020
Liebe Geschwister,
schon wieder ein letztes Kapitel. Ein Sachthema wird noch kurz angesprochen: Verhalten der Sklaven. Dann setzt Paulus zum Schluss an. 1. Timotheus 6, 1-10
Auch für die Sklaven gibt es keine andere Ansage als für jede bisher behandelte Personengruppe auch: Lebe in deiner Situation als gottesfürchtiger Mensch, so, dass du damit vor Gott bestehen kannst und du ihm auch nach außen sichtbar die Ehre gibst und keine Schande machst („Und der will Christ sein …“). Zuerst nötigenfalls sich selber ändern, nicht etwa die Umstände.
Ob den Sklaven damals diese Botschaft gefallen hat? Gefällt sie uns heute? Ist das erstrebenswert, „sich genügen zu lassen“? Einfach als gottesfürchtiger, frommer, dankbarer, zufriedener Mensch zu leben?
Solche Fragen klären sich oft ganz schnell, wenn man sich mal kurz überlegt, ob man vielleicht besser das Gegenteil möchte, hier also ein Mensch zu sein, der nie genug bekommt, gottvergessen, undankbar, unzufrieden. Will das jemand?
Zwei entgegenstehende Lebensentwürfe werden kritisiert: die „Seuche der Fragen und Wortgefechte“ und die Gier nach Reichtum. Beides macht Menschen kaputt. Die Geldgier wird sogar als Wurzel alles Übels bezeichnet. Darüber kann man mal nachdenken.
Ach übrigens: Dadurch dass Christen in ihrer jeweiligen Situation im Gehorsam gegenüber Gott und im Vertrauen auf sein Wort gelebt haben, sind sie an wichtigen Punkten des Weltgeschehens zu einem entscheidenden Faktor für gesellschaftliche Veränderungen geworden, z.B. bei der Abschaffung der Sklaverei, im Widerstand gegen Hitler, bei der Entwicklung von Systemen gegen Armut und Ausgrenzung, im Bildungswesen, in der Wende 1989 …
Gebet:
- dass wir immer und immer wieder unser Schicksal in Gottes Hand legen
- um ein klares Erkennen, was „sich genügen lassen“ in meiner Situation heißt
- Dank für alle bisherige Bewahrung in der Corona-Bedrohung
Information:
Morgen 9.00-9.45 und 10.30-11.15 Uhr Gottesdienste in der Auerswalder Kirche, dazwischen 10.00-10.15 Uhr Abendmahlsfeier. Je nach Mentalität kann man in den früheren oder in den späteren Gottesdienst gehen, gleich ob man aus Auerswalde oder aus Wittgensdorf kommt.
Herzlich grüßt euch Euer Gerald Brause
22.05.2020
Ihr Lieben,
heute lesen wir etwas über die Ältesten in der von Timotheus begleiteten Gemeinde in Ephesus. Man hätte erwartet, dass hier und auch sonst in den neutestamentlichen Schriften ausführlicher über dieses Leitungsteam geschrieben worden wäre, das es wahrscheinlich in jeder christlichen Gemeinde ziemlich von Anfang an gegeben hat und bis heute gibt. Aber so ist das nun mal. Die Bibel ist kein am Schreibtisch ausgearbeiteter systematischer Leitfaden für Glauben und Gemeinde, sondern „ein zur Literatur geronnener Prozess“, wie es mal einer meiner Bibellehrer ausdrückte, eine Dokumentation der Wirkungsgeschichte Gottes in dieser Welt und unserem Leben. Wenn etwas normal und unaufgeregt läuft, muss nicht großartig darüber geredet werden. Wir finden im Neuen Testament z.B. kaum etwas über Gottesdienst und wenig über Taufe und Abendmahl. Das heißt aber nicht, dass die nicht wichtig wären.
Also die Ältesten, 1.Timotheus 5, 17-25.
Leider erfahren wir hier wenig darüber, welche Anforderungen an einen Ältesten gestellt werden und welche Aufgaben er hat. Zwei Themenfelder werden besprochen: die Ehrung/ Anerkennung des Ältestendienstes und das „Beschwerdemanagement“.
Die „doppelte Ehre“ für einen engagiert arbeitenden Ältesten meint durchaus eine materielle Vergütung. Das Bild vom Ochsen, der den ganzen Tag den Dreschschlitten durch das Getreide zieht und der dann wenigstens auch davon fressen darf, finden wir schon in 5.Mose 25,4. Jesus sieht das genauso und wird zitiert (Lukas 10,7).
Mit Kritik an Ältesten soll äußerst sensibel umgegangen werden. Wenn sie allerdings berechtigt ist, muss gehandelt werden.
Worauf sich die Zurückhaltung beim Händeauflegen bezieht, ist nicht ganz klar. Gemeint ist offensichtlich die Einsegnung bei der Übertragung eines Amtes. Es könnte die Wiedereinsetzung eines Ältesten nach einer Verfehlung und zeitweiligen Dienstenthebung gemeint sein (in Anknüpfung an das davor Geschriebene) oder die Neueinsetzung eines Ältesten oder es hat mit den Ältesten gar nichts mehr zu tun und bezieht sich auf segnende Handauflegung allgemein („wir können nicht segnen, was Gott nie gesegnet hat“).
Die folgenden Verse sprechen bereits wieder andere Themen an. Nett, dass Timotheus zum Weintrinken ermutigt wird. Und abschließend noch der Verweis, dass wir Menschen eben nur sehen können, was vor Augen ist, Gott aber …
Danke an die Kirchvorsteher unter uns für ihren Ältestendienst. Und Ihr alle: Bitte betet für sie, und auch um eine gesegnete Neuwahl der Kirchenvorstände im September.
Gebet:
- Siehe oben
- Für die Wittgensdorfer wäre jetzt Gemeinderüstzeit. Der HERR schenke Euch –und uns allen – „Rüstzeit zu Hause“.
- Für die christlichen Rüstzeitheime und Tagungshäuser, dass sie die Zwangsschließzeit überstehen
Einen gesegneten Tag wünscht Euch Euer Gerald Brause
21.05.2020
Liebe Gemeinde,
bei den ersten Jüngern hat es 10 Tage gedauert, bis sie „Himmelfahrt“ begriffen haben, also bis Pfingsten, als sie von der Kraft aus der Höhe, dem Heiligen Geist, erfüllt wurden. Jesus hatte es versprochen, dass er ihnen vom Himmel her diesen Beistand schicken würde (darum geht es auch noch mal im Gottesdienst am kommenden Sonntag).
Es wäre richtig sehr gut, wenn möglichst viele Menschen möglichst viel von Himmelfahrt verstehen könnten. Nach meiner Wahrnehmung haben sehr viele Menschen eine diffuse Ahnung und eine große Sehnsucht, dass da über uns etwas ist und dass jemand über uns wacht. Es wäre so wunderbar, wenn wir den richtigen Faden dafür in die Hand bekämen. Darum wollen wir beten, für uns selbst und für die anderen. Danach wollen wir uns auch ausdrücklich ausstrecken, es durchbuchstabieren, es immer wieder erwarten – auch wenn es vielleicht schon ganz schön viel länger braucht als die 10 Tage bei den ersten Jüngern.
Wir lesen den für Christi Himmelfahrt vorgegebenen Predigttext, Johannes 17, 20-26.
Dieser Abschnitt stammt aus einem zu Herzen gehenden Gebet Jesu für seine Jünger kurz vor der Kreuzigung. Es lohnt sich, Kapitel 17 im Ganzen zu lesen.
Der Sohn Gottes betet für die Gotteskinder, die er an seine Seite geholt hat, für seine jüngeren Geschwister also. Er weiß, was in sie hineingekommen ist von dem Moment an, als sie ihr Leben in die Hände Jesu gelegt hatten:
- eins sein mit Gott, dem Vater
- teilhaben an der himmlischen Herrlichkeit
- gesandt zu sein wie Jesus
- in Vollmacht Gottes Wort weitersagen zu können
- in der Gegenwart Jesu leben zu können
- von Gott geliebt zu sein
Das ist tatsächlich „nicht von dieser Welt“ (V 14+16). Das ist mehr und stärker und besser als alles, was uns die Welt je bieten kann. Und es ist wirklich und echt, kein Wunschdenken, sondern von Gott gesetzte Realität. Gewiss, das sprengt unser Denken. Soll es doch auch und muss es letztlich, wenn „Himmel“ Teil unseres Lebens ist!
Der HERR schenke uns ein ganz neues Verstehen dieser Realität, mitten in dieser erschütterten Welt, mitten in unserem verletzlichen Leben, mitten hinein in alles Gedankenchaos.
Euer Pfarrer Gerald Brause
Gebet:
- wir beten den dreieinigen Gott an in Ehrfurcht, Dankbarkeit und Lobpreis
- um ein ganz neues Verstehen unserer Himmelsbürgerschaft
- Um einen fröhlichen, gesegneten Feiertag heute, ohne Männertagsunfälle
Information:
Wir arbeiten in den Kirchenvorständen und der Mitarbeiterschaft intensiv an unseren Kirchgemeinde-Hygienekonzepten. Für die Gottesdienste sind sie soweit klar. Für die Treffpunkte von Gemeindegruppen bitten wir noch um etwas Geduld. Das Konzept muss erst vorschriftsgerecht und in der Praxis umsetzbar erarbeitet und z.T. sogar behördlich genehmigt sein, bevor Gruppen und Kreise sich treffen können. Kann uns jemand bei der Beschaffung von Desinfektion helfen (Hand, Flächen)?
20.05.2020
Liebe Geschwister,
im heutigen Abschnitt begegnet uns ein Bereich des organisierten Gemeindelebens, den wir so nicht kennen: die „Gemeindewitwen“. Deren Aufgabe war der Gebets- und Besuchsdienst. Sie wurden von der Gemeinde versorgt, wobei die Fürsorgeverpflichtung der Familien nicht beendet war und es auch dankbar angenommen wurde, wenn jemand es als seine persönliche Aufgabe ansah, die Gemeindewitwen zu unterstützen.
Wie schon für die Bischöfe und Diakone und übermorgen dann noch für die Ältesten braucht es gewisse Regularien für den Stand der Gemeindewitwen. Lesen wir nach in 1.Timotheus 5, 3-16.
Ich möchte dazu heute nichts weiter sagen. Gerne würde ich aber noch ein paar Gedanken mit euch teilen zu der dahinterliegenden Herausforderung, die immerzu vor der konkreten Gemeinde Jesu vor Ort und ihren Gliedern steht, und mit der ein riesiges Potential aktiviert oder stillgelegt wird. Und zwar: Wie finden die vom HERRN den Gemeindegliedern anvertrauten Gaben und Möglichkeiten bestmöglich zusammen mit den Aufgaben und Diensten der Gemeinde?
Was für ein Segen, wenn durch die Gemeindewitwen Beterinnen, Seelsorgerinnen und Fürsorgerinnen zur Verfügung standen. Und andererseits waren die Witwen versorgt und in der Gemeinde geschützt und rechtlich abgesichert (was sie sonst als alleinstehende Frauen in damaliger Zeit nicht gewesen wären). Sicher, wir haben es gelesen, läuft nicht immer alles auf der Ideallinie. Es „menschelt“. Aber an und für sich ist das doch genial!! Gemeindeintern ein gesegnetes Geben und Nehmen. Und eine wunderbare Voraussetzung, dass die Gemeinde ihrem Auftrag, in Wort und Tat Jesus zu bezeugen und einzuladen in die rettende Gemeinschaft mit ihm gerecht werden kann.
Sind mir meine Gaben bewusst (s. gestern 4, 14f)? Jede Gabe befähigt zu einer Aufgabe. Welche Möglichkeiten eröffnet mir gerade meine Lebenssituation?
Und gelingt es uns in den Gemeinden, den Gaben und Möglichkeiten der Gemeindeglieder Raum zu geben?
Offensichtlich gehört doch beides zum Pulsschlag unserer Gemeinden im Sinne des HERRN! Wenn jetzt nach der Corona-Zwangspause das Gemeindeleben wieder Fahrt aufnimmt, ist vielleicht eine besonders gute Gelegenheit, das einmal zu prüfen.
Gebet:
- Dank an Gott für meine Gaben und Möglichkeiten, verbunden mit der Frage an ihn: Was hast du damit vor?
- Dass die Dienste, Arbeitsbereiche und Treffpunkte unserer Gemeinden jetzt wieder gut anlaufen
Information:
Unsere nächsten Gottesdienste: Christi Himmelfahrt jeweils 10 Uhr in der St.-Ursula-Kirche Auerswalde und auf dem Pfarrhof Wittgensdorf. Weil die Baustellengottesdienste in der Wittgensdorfer Kirche untersagt worden sind, wollen wir ab kommenden Sonntag folgendes Konzept versuchen: jeweils 9.00-9.45 und 10.30-11.15 Uhr Gottesdienste in der Auerswalder Kirche, dazwischen 10.00-10.15 Uhr Abendmahlsfeier. Das sind beides Gottesdienste von uns Schwestergemeinden Auerswalde und Wittgensdorf und man kann also je nach Mentalität eher oder später gehen. Wir schauen, wie es funktioniert …
Ein herzlicher Gruß an Euch Begabte und Beschenkte aus dem Auerswalder Pfarrhaus von
Eurem Gerald Brause
19.05.2020
Liebe Bibelleser,
der heutige Abschnitt ist gespickt mit Hinweisen an Timotheus, wie er täglich im Glauben wachsen und seinen Dienst gut verrichten kann.
1.Timotheus 4,6 – 5,2
Die Hinweise sind zwar konkret an den Gemeindemitarbeiter Timotheus gerichtet, vieles gilt aber allgemein für jeden Christen. Wir können sie mit Gewinn durcharbeiten, jeder für seine Situation. Auf drei 3 davon will ich hier kurz eingehen.
V 8: Dass leibliche Übungen wenig nützen, darf nicht als biblische Argumentationshilfe von Sport- und Bewegungsmuffeln missbraucht werden. Gemeint ist damit eine religiös überhöhte Askese, wie sie schon anklang in V. 3. Ihr gegenüber gestellt wird die Frömmigkeit (= gottesfürchtiges Leben). Die Mühen im Bereich der Körperlichkeit können das nicht leisten, was es bringt, auf Gott zu hören. Letzteres nützt mir nämlich tatsächlich in allen Dingen. So steht mein Leben unter Gottes segensvoller Verheißung, auf Erden und in Ewigkeit. Paulus setzt die schon bekannte Merksatzmarkierung hinzu (V 9).
V 14: Es ist manchmal sehr hilfreich (und offensichtlich dann und wann nötig), dass einen jemand erinnert an die geistliche(n) Gabe(n), die einem von Gott anvertraut sind. Jeder Christ hat eine oder mehrere (nie alle). Aus ihrem Zusammenspiel baut Gott den geistlichen Organismus der Gemeinde, vgl. 1. Kor 12. Welche Gabe konkret Timotheus hat wird nicht benannt. Sie hat aber offensichtlich mit seiner Befähigung als leitender Gemeindemitarbeiter zu tun. Die Ältesten werden erwähnt und prophetische Weissagung im Blick auf die Gabe und das Handauflegen. Daraus kann man keinen Mechanismus ableiten, wie ein Gotteskind eine geistliche Gabe erhält. Der Geist weht, wo und wie er will. Aber es ist sehr schön, wenn auf diese Weise insbesondere eine gemeindeleitende Begabung in den Dienst genommen wird.
V 15 +16: Jedes Gotteskind kann und soll geistlich wachsen, lebenslang. Darauf soll man achten und dafür Sorge tragen. Das ist wichtig und Teil unseres Gerettet-Seins, für uns persönlich, aber auch als Vorbild und Ansporn für die, „die dich hören“ oder sehen oder mit dir auf dem Weg sind.
Gebet:
- Um ein gesundes persönliches Wachsen in der Frömmigkeit
- Um gute geistliche Weggemeinschaft in unseren Gemeinden
Information:
Zu Himmelfahrt scheitert ein gemeinsamer Gottesdienst an der mit den Corona-Abstandsregeln möglichen Personenzahl. Wir feiern Gottesdienste 10.00 Uhr in der Kirche Auerswalde und zusätzlich ebenfalls 10.00 Uhr im Pfarrhof Wittgensdorf, dort mit Susan Ullmann und Stengers + JG-Leuten.
Bleibt behütet! Euer Gerald Brause
18.05.2020
Ihr Lieben,
weiter geht es mit den Hinweisen und Regeln für ein Leben als Christ, persönlich und als Gemeinde. Heute wird auf einen sehr wichtigen Aspekt eingegangen, nämlich dass durchaus fromm anmutende Regeln gar nicht aus der Mitte in Jesus, dem Geheimnis des Glaubens, abgeleitet sind, sondern aus rein menschlichen Ideen herrühren können, ja sogar aus teuflischer Verführung. 1.Timotheus 4, 1-5.
Zwei Beispiele werden genannt: „Du sollst nicht heiraten“ und „Du sollst bestimmte Speisen meiden“. Das wird ganz klar zurückgewiesen. Als grundsätzliche geistliche Regel, als Gottes Wille gibt es das nicht. Es darf also so, angeblich im Namen Gottes, niemand daherkommen. Allerdings kann es – auf der Verbindlichkeitsskala mehrere Etagen tiefer – im konkreten Fall und auch im Gehorsam gegen Gott durchaus richtig sein, nicht zu heiraten oder etwas nicht zu essen. In den Kapiteln 7 und 10 des 1.Korintherbriefs geht Paulus ausführlicher darauf ein.
Wie kann man das unterscheiden?
Zuerst wird die Angst genommen: Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut. Gott führt in die Freiheit und nicht in die Enge, Kleingeistigkeit und Ängstlichkeit.
Dann finden wir 3 Kriterien:
- Kann ich Gott dafür danken?
- Entspricht es Gottes Wort?
- Bete ich dafür?
Damit kommen wir bereits ein ganzes Stück. Der Geist redet deutlich (V 1). Das von Jesus geformte Gewissen, also eins ohne entstellendes und beschmutzendes Brandmal (V 2), ist ein guter Kompass. Wir heute haben darüber hinaus den großen Vorteil, den Timotheus, Paulus und alle Personen der Bibel noch nicht hatten, das in der Schrift dokumentierte Wirken Gottes als umfassende Norm und Entscheidungsgrundlage zu Rate ziehen zu können.
Unser Erkennen wird Stückwerk bleiben, wir werden unser Leben lang immer mal wieder auf Falsches hereinfallen und Richtiges übersehen. Aber noch mehr stehen wir doch in der Schule Gottes, immer gehorsamer, dankbarer, empfindsamer für seinen Willen, zugleich nüchterner und gelassener wie erwartungsvoller werden zu können, immer gespannter darauf, was Gott tut, welche Wunder und Lösungen er schenkt.
Dorthin wollen wir unsere Herzen und Sinne heute ausrichten.
Euer Gerald Brause
Gebet:
- Um Bewahrung vor einer falschen Gesetzlichkeit
- Um die richtige Einstufung der Corona-Regeln
- Für diejenigen, die Gottes Wort und Willen klar verkündigen und lehren und denen daraus ein Strick gedreht wird (wie z.B. Pastor Olaf Latzel, Bremen)
Information:
Beim Baueinsatz in der Wittgensdorfer Kirche am Sonnabend wurde auch eine Flaschenpost gefunden, die beim Einbau des Holzpodestes und der Klappstühle 1934 deponiert wurde. Fotos auf https://kirchgemeinde-wittgensdorf.de/aktuelles/
17.05.2020
Liebe Gemeinde,
heute also noch einmal so ein Nach-Oster-Ausrufezeichen-Sonntag: Rogate = Betet! Zusammen mit den anderen beiden – Freut euch!, Singt! – gehört das zu den Grundäußerungen des Glaubens. Ein Christ redet mit seinem himmlischen Vater, bringt alles vor ihn und übt sich im Hören auf seinen HERRN. Das ist unser Vorrecht. Prinzipiell wird es uns klar sein. Weil „prinzipiell“ aber erst dann hilft, wenn es auch gelebt wird, nehmen wir heute die Erinnerung und Aufforderung gern an.
Vermutlich werden wir in den letzten Wochen mehr gebetet haben als sonst, oder? Überlegen wir kurz, welche Gründe uns dazu gebracht haben – sind die nur in Corona-Zeiten da oder doch eigentlich immer?! Wir sehen sie im Moment nur genauer. Und wir sind klug beraten, wenn wir es beibehalten verstärkt zu beten, auch wenn die äußeren Umstände sich wieder normalisieren.
Wie wäre es, wenn wir uns einen Zettel machen mit der Überschrift „In den Corona-Tagen habe ich gelernt:“? Kräftig und ausdrücklich zu beten steht dann drauf und mit Sicherheit noch jede Menge weiteres sehr Wichtiges für unser Leben.
„Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet. (Ps 66, 20)“ ist der Spruch für diese Woche. Wir feiern das in den Gottesdiensten und wollen es hineinnehmen in unser Alltagsleben: Gott hört mein Gebet!
Gott segne uns alle aus dem Reichtum seiner Gnade.
Euer Pfarrer Gerald Brause
Gebet:
- Um vollmächtige Verkündigung von Gottes Wort heute in den Gottesdiensten
- Dank, dass wir beten dürfen und Gott uns hört
- Dass Beten ganz normal zu unserem Alltag gehört
- Dass morgen der Start in den Schul- und Kindergartenalltag gelingt und keine neuen Ansteckungen auftreten
Information:
Es zeichnen sich weitere Lockerungen nun auch für die Gemeindegruppen und –kreise ab. Voraussetzung ist ein praktikables örtliches Hygienekonzept. Daran werden wir zügig arbeiten. Danke für den Arbeitseinsatz gestern in der Wittgensdorfer Kirche. Das Holz im Fußbodenbereich ist nun entfernt, die Fachleute sehen das komplette Schadensbild und können nun entsprechen planen, schlimme weitere Schwammherde tauchten nicht auf.
16.05.2020
Ein schönes Wochenende Euch allen!
Alle Sorge um gute Regeln und Ordnungen in der Gemeinde wird dann richtig, wenn sie sich herleitet aus der Mitte des Evangeliums und dem Ziel dient, dass die Gemeinde als Ganze immer mehr geistlich wächst in allen Stücken hin zu ihrem Haupt Jesus Christus. So hatte es Paulus bereits an die Gemeinde in Ephesus geschrieben (Eph 4, 15f; 2, 19-22). Nun unterstreicht er es noch einmal für das Wirken von Timotheus in Ephesus.
1.Timotheus 3, 14-16
Warum soll man sich all die Mühe mit guten Regeln in der Gemeinde machen?
Weil sie es verdient! Sie ist Haus Gottes, Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit, alle Mühe wert, sie zu hegen und zu pflegen.
Das ist sie gewiss nicht aus sich selber heraus. Sie ist es, weil sie um das „Geheimnis des Glaubens“ weiß. Diese merkwürdige Formulierung tauchte gestern schon auf (3,9. Die Diakone sollen es bewahren). Mit „Geheimnis“ ist mitnichten ein verborgenes Geheimwissen gemeint, sondern das, was den Glauben zum Glauben macht, und ohne das er keiner wäre: Jesus Christus. „Er“ steht nur im Text.
Also: Das beste Regelwerk, die solideste Ämterordnung, die – ich erweitere mal – altehrwürdigste Liturgie, das ausgefeilteste Gemeindeleitbild, die effektivste Organisationsstruktur usw. bringen uns nicht wirklich voran, wenn nicht Jesus in der Mitte steht.
Ähnlich wie in unserem Glaubensbekenntnis werden 6 Bekenntnisaussagen über Jesus genannt, genauer 3 Paare, die jeweils einen gewaltigen inhaltlichen Bogen schlagen: Fleisch – Geist, Engel – Heiden, Welt – (himmlische) Herrlichkeit. Wahrscheinlich wird ein Hymnus zitiert. Die beiden wichtigsten Jesus-Aussagen sind gar nicht dabei: gekreuzigt und auferstanden. Keinesfalls dürfen wir das so deuten, dass das ja dann nicht so wichtig sein kann. Keine Bibelstelle kann alles sagen. Auf biblischem Fundament stehen wir, wenn wir die Schrift im Ganzen im Blick haben und an ihrem roten Faden bleiben.
Wollen wir uns heute von Herzen zu unserem HERRN bekennen,
Euer Gerald Brause
Gebet:
- Dass wir in all unserem Tun und Entscheiden die Mitte in Jesus bewahren
- Dass es uns Christen gelingt, etwas von dem wunderbaren Geheimnnis, an Jesus glauben zu dürfen, auszustrahlen
Information:
Schön, dass wir uns morgen wieder zum Gottesdienst treffen können. Es gelten weiterhin die Corona-Beschränkungen (verkürzt, Singen reduziert, Abstand, Mundschutz usw.). 9.00 Uhr Auerswalde/ der Wittgensdorfer Gottesdienst ist 10.30 Uhr ebenfalls in Auerswalde. Der Fahrdienst steht bereit. Tel 037200/ 80309 und 88653
15.05.2020
Ihr Lieben,
weiter geht es mit Hinweisen von Paulus an Timotheus zu bestimmten Personen/ Personengruppen in der Gemeinde. 1.Timotheus 3, 1-13
Es gibt also bereits Bischöfe und Diakone in den christlichen Gemeinden in der 1. Generation. Typisch menschlich, dass man gern möglichst bald Zuständige haben möchte, Regeln und Ordnungen. Das kollidiert immer mal mit dem Wirken des Heiligen Geistes. Wir brauchen beides.
Folgen werden noch die Ältesten (Kap 5). Allesamt stehen sie im Dienst der Verkündigung und Gemeindeleitung, die Diakone z.T. überlappend mit praktischen Hilfsdiensten. (Die Frauenfrage von gestern taucht übrigens noch mal kurz auf: in V 11 steht im Urtext einfach „die Frauen“. Luther macht daraus die Ehefrauen der Diakone. Andere – ebenfalls seriöse! – Bibelübersetzungen sprechen von Diakoninnen. Manche halten sich raus und schreiben halt wie im Urtext „die Frauen“.)
Die Messlatte liegt ganz schön hoch! Meines Wissens wird dieser Text nicht verwendet bei den heutigen Einführungen von Bischöfen (und Pfarrern. Der „Bischof“ in unserem Text entspricht dem Ortspfarrer.) Gott sei Dank leben wir alle aus der Vergebung.
Es fällt auf, dass überwiegend Kriterien der bürgerlichen Moral aufgeführt werden. Warum nur andeutungsweise die doch viel wichtigeren geistlichen Voraussetzungen? Ganz protestantisch lautet die Antwort: weil es nicht geistlich – noch geistlicher – am geistlichsten gibt! Jeder wahre Christ ist in den Stand des berufenen und erlösten Gotteskindes versetzt, geliebt, begnadigt, bevollmächtigt. Das wird hier schlicht vorausgesetzt. (Bei den Bischofskriterien steht ja nicht mal, dass er vielleicht sinnvollerweise glauben sollte. „Hauptsache ein anständiger Kerl, nicht vorbestraft und einigermaßen lebenstüchtig, also kann er Bischof werden“ – so verbiegt man Bibeltexte, wenn man sie aus dem Zusammenhang reißt. Wir wissen, dass der Teufel dieses Werkzeug sogar gegen Jesus zu nutzen versucht!)
Am ehesten hätte ich hier noch den Verweis auf die geistlichen Gaben erwartet, die der HERR nun mal unterschiedlich verteilt. Es hat nicht jeder eine Leitungs- und Verkündigungsgabe. Das finden wir an anderer Stelle der Bibel.
Das mit dem „Geheimnis des Glaubens“ heben wir uns mal für morgen auf.
Ist Dir Deine Gabe und Dein Platz in der Gemeinde klar?
Euer Gerald Brause
Gebet:
- Für unseren Bischof und alle in einem geistlichen Leitungsamt
- Dass immer wieder Geschwister eine Berufung in den Gemeindedienst erleben und annehmen
- Für alles, oft ziemlich chaotische Hin-und-Her in den Corona-Auflagen
Information:
Am Sonntag feiern wir wieder Gottesdienst, weiterhin unter den Corona-Einschränkungen. In Auerswalde 9.00 – 9.45 Uhr. Von 10.30 -11.15 Uhr sind die Wittgensdorfer in der Auerswalder Kirche zu Gast, weil sie ihre Kirche an diesem Tag nicht nutzen können.
14.05.2020
Liebe Geschwister,
1.Timotheus 2, 8-15 ist unser heutiger Abschnitt.
Da ist es ja schon wieder, das Thema mit den Fettnäpfchen … Hat Paulus ein Problem mit Frauen? Das kann man bei dem erklärten Junggesellen nicht ganz ausschließen. Er bleibt auch Kind seiner Zeit. Immerhin unterscheidet er zwischen seiner Sicht der Dinge und dem bestätigten Wort des HERRN (hier einleitend in V. 8 und 12, besonders augenfällig in seinen Ausführungen zu Ehe, Ehelosigkeit, Scheidung usw. in 1. Kor 7: „ich sage“ / „der HERR sagt“). Niemals aber würde er den Kern des Evangeliums verdrehen, nämlich dass ein Mensch gerettet ist durch die Gnade Gottes, ohne Ansehen der Person, allein durch Jesus und seinen Tod am Kreuz, durch Buße und Glauben des Menschen.
Ist aber dann V 14 nicht eine heftige Irrlehre: die Frau wird gerettet durch Kinder-Gebären? (Und über die gängigen jüdischen Lehrmeinungen in V 13 + 14 sehen wir mal großzügig hinweg: die Frau von Schöpfung an nachgeordnet und dann noch diejenige, die als die zuerst Verführte zur Verführerin wird.)
Ich habe in den Bibelkommentaren als Erklärung gefunden:
In der Gnosis, der Mode-Religion der damaligen Zeit, von der auch die christlichen Gemeinden ziemlich unterwandert wurden, waren bevorzugt Frauen die spirituellen Leitfiguren. Sie konnten göttliche Offenbarung verkünden und den ersehnten Weg der Erkenntnis weisen, aber nur dadurch, dass sie der Welt entrückt waren, alle Leiblichkeit abgestreift hatten, herausgehoben waren aus Familie, Ehe, Lust und überhaupt allem Weltlichen. Offensichtlich bestand in den Gemeinden die Gefahr, dass in dieser Weise Frauen dort in einer falsch verstandenen christlichen Spiritualität so auftraten.
Das leuchtet mir einigermaßen ein als Hintergrunderklärung zu den anstößigen Aussagen zur Rolle der Frau. Aus dem Text selbst lässt sich das nicht erschließen. Sehr schade finde ich, wenn aus so einer zwiespältigen Aussage eine andauernde Zurückstufung von Frauen in den Gemeinden abgeleitet wird.
Vielleicht erklärt Ihr Euch das auch noch ganz anders? Auf gar keinen Fall haben wir es hier mit einer Kernfrage des „Evangeliums von der Herrlichkeit Gottes“ und der heilsamen, gesunden Lehre (1, 10+11) zu tun.
Ihr lieben Frauen wie Männer, in Dankbarkeit, dass Gott uns lieb hat, grüßt Euch
Euer Gerald Brause
Gebet:
- Dass wir unsere Identität entdecken und entfalten, auch die als Frauen und Männer
- Dass alle Leitenden in Gemeinde und Kirche treu sind in der Jesus-Nachfolge und gern, klar und zur rechten Zeit das Evangelium vermitteln
- Um ein gutes Gelingen der Corona-Lockerungen, gerade auch um weitere Schäden des gesellschaftlichen Zusammenlebens und in der Wirtschaft zu verringern
13.05.2020
Ihr Lieben,
wir lesen 1.Timotheus 2, 1-7.
Christen sollen treue Beter sein für die Menschen um sie herum. Damit haben sie teil an der Mittlerschaft Jesu. So wie Jesus in den Riss getreten ist und im Kreuz die Kluft überbrückt hat, die für keinen Menschen jemals überwindbar gewesen wäre, baut im kleinen jedes Gebet ein Stück am Zugang Gottes zu den Menschen.
Wieder werden ausdrücklich Menschen mit Einfluss und Verantwortung genannt. Das ist so wichtig, dass sie Wegweisung von Gott erleben! Natürlich soll jeder Mensch Gottes Hilfe erfahren und erkennen, was wahr ist, insbesondere aber sie. Schnell wird kritisiert und geschimpft (was ja auch manchmal nötig ist …).Noch schneller soll von uns Christen jedoch für sie gebetet werden.
Wenn der andere von sich aus auch selbst alle Dinge vor Gott bringt – doppelt schön! Wenn nicht, haben wir die Lücke ein bisschen kleiner gemacht.
Es gibt nicht nur Christenlehre, sondern auch Heidenlehre (V. 7). Wo heute, bei uns? Es wird ja sicher nicht nur mal ausnahmsweise der Dienst des Paulus gewesen sein.
Gebet:
- Für die Verantwortlichen in Regierung, Wirtschaft, Bildung, Medien, Kirchen …
- Um Gottes Hilfe und Erkenntnis der Wahrheit für die Menschen in unserem Umfeld, bei denen uns gar nicht gefällt, was sie gerade tun
- Für die Schulen und Kindertagesstätten, dass der Start in den eingeschränkten Regelbetrieb unter Corona-Einschränkungen gelingt, insbesondere für unseren Auerswalder Kindergarten „Sonnenschein“
Der HERR leite uns durch diesen Tag, Euer Gerald Brause
12.05.2020
Ihr Lieben,
bei der gesunden Lehre zu bleiben, beim herrlichen Evangelium mit der Liebe im Zentrum (siehe gestern), ist überhaupt keine Frage von Besserwisserei, lebensferner Theorie oder irgendwie rechthaberisch. Es geht um die Rettung aus Irrtum, Sünde und Verlorenheit. Was das bedeutet, hat Paulus intensivst selbst erlebt. Dazu lesen wir heute 1.Timotheus 1, 12-20.
Paulus war einst ein übles Beispiel für eine aggressive Ablehnung von Jesus und des christlichen Glaubens. Dann stellte sich ihm Jesus in den Weg, liebte ihn heraus aus seiner Verbohrtheit, schenkten ihm barmherzig und gnädig die Umkehr in ein neues Leben. Aus dem Verfolger wird ein Nachfolger.
Dass ein Mensch so etwas erleben kann, echt und mitten im Leben, dafür ist Paulus ein Vorbild und Lehrbeispiel bis zum heutigen Tag.
Für diese kostbare Botschaft soll Timotheus eintreten und unbeirrt kämpfen.
Dass jemand am Glauben scheitert, ist traurig genug (V. 19). Das Klügste wäre, in der Gemeinde zu bleiben und um einen Neustart zu kämpfen, hoffentlich mit der Unterstützung der Schwestern und Brüder. Meistens bleibt man weg. Wenn jemand wie die beiden in V.20 Genannten, wenn wir das richtig schlussfolgern, in der Gemeinde bleibt, aber dort den Glauben verlästert, dann muss die Gemeinde(leitung) handeln. „Dem Satan übergeben“ (=Gemeindeausschluss) heißt nicht, sie mögen endlich zur Hölle fahren, sondern geläutert werden.
Mehrfach in den Pastoralbriefen stoßen wir auf die Wendung „gewisslich wahr und ein Wort des Glaubens wert“ (V. 15). Damit werden Kernsätze, Merksätze hervorgehoben. Durchaus lohnend, sie auswendig zu lernen. Hier: Jesus ist in die Welt gekommen, die Sünder zu retten.
Gebet:
- Dank, dass Jesus uns begegnet
- Um gute Weggemeinschaft in unseren Gemeinden
- Für gute Entscheidungen bzgl. der Coronamaßnahmen in dieser Woche
Information:
In dieser Woche läuft die Ausschreibungsfrist für die Arbeiten am Wittgensdorfer Kirchturm ab. Wir hoffen auf gute Angebote von qualifizierten Firmen. Es folgt baldmöglichst die Feinplanung für die Schwammsanierung im Kirchenschiff.
Herzliche Grüße, Euer Gerald Brause
11.05.2020
Liebe Geschwister,
in der fortlaufenden Bibellese folgen von heute an die sog. Pastoralbriefe: 1. und 2. Timotheus, Titus und Philemon. Der Apostel Paulus schreibt sie nicht an Gemeinden, sondern an einzelne Mitarbeiter. Sie tragen weniger Lehrbrief-Charakter und sind logischerweise insgesamt persönlicher gehalten. Die Grundsatzaussagen des Glaubens bleiben natürlich die gleichen.
Wir starten mit 1.Timotheus 1, 1-11.
Timotheus ist einer der engsten und verlässlichsten Mitarbeiter des Paulus. Früh hat Paulus in dem deutlich jüngeren Timotheus die Berufung und Begabung für den Missions- und Gemeindedienst erkannt und gefördert. Er ist für ihn ein „Sohn im Glauben“. In Apostelgeschichte 16, 1-3 lesen wir, wie die beiden zueinander gefunden haben. Die historischen Details der Pastoralbriefe lassen sich nicht hundertprozentig aufklären und etwa mit den Berichten in der Apostelgeschichte in Einklang bringen. Die theologischen Aussagen sind hingegen klar und typisch Paulus. Wir haben von einer Phase auszugehen, in der die Gemeinden bereits so ihre Geschichte (und Geschichten) haben und nach der ersten, heißen Phase der Bekehrung zu Christus und dem lebensverändernden Wirken des Heiligen Geistes doch sehr herausgefordert sind in der Abgrenzung zu allerlei religiösen Strömungen ihrer Zeit.
Das war hier besonders die Gnosis. Sie hat einige Ähnlichkeit mit heutigen esoterischen Strömungen. In möglichst mysteriösen Geschichten, ebenso doppelsinnig verstanden wie z.B. Geschlechtsregister oder andere Chronologien suchte man den Gottesfunken, der den Menschen dann die Erleuchtung, die wahre Erkenntnis (= Gnosis) brachte. Paulus redet sich regelrecht in Rage und knüpft an dieses Abirren von der gesunden Lehre noch eine Reihe anderer, wesentlich primitiverer Verfehlungen an.
Dieses Fehlverhalten ist offenbar tief in die Gemeinde eingedrungen, verbunden mit einem massiven Missbrauch des Gesetzes (= der alttestamentlichen Schriften. V.8). Das Evangelium von der Herrlichkeit Gottes, die heilsame Lehre (V. 10+11), die mit dem Ratschluss Gottes den Glauben stärkt (V.4), muss wieder in die Mitte gestellt werden. Ihr Zentrum ist die Liebe (V.5). Es gibt da keine Toleranz.
Das ist noch nie ein einfacher Weg für die Gemeinden gewesen. Verunklarung und Aufweichung der eigenen Fundamente ist aber der schleichende Tod. Und was für ein Segen ist es, wenn Geschwister sich dabei beraten, ermutigen und unterstützen!
Gebet:
- Um ein gutes Erkennen der „gesunden Lehre“, persönlich und in unseren Gemeinden und Kirchen
- Insbesondere dass wir erkennen können, was in Bezug auf Corona (göttliche) Wahrheit ist und was Verschwörungstheorie oder Ignoranz
- Um Gottes Gnade, von falschen Wegen wieder umkehren zu dürfen
Gott segne uns alle, euer Gerald Brause
10.05.2020
Liebe Geschwister,
drei der Nach-Oster-Sonntage haben ein Ausrufezeichen in ihrem Namen: Freut euch! Singt! Betet! Sind Befehlsform und Ausrufezeichen nicht unpassend bei solchen inneren Angelegenheiten?
Letztlich fordert ja Gott selbst so nachdrücklich zu diesen Lebenshaltungen auf. Gewiss nicht, um hier krampfhaft irgend einen Anschein zu wahren, sondern weil sich darin das neue Leben in Christus äußert, das aus der Osterkraft. Es ist vergleichbar mit dem „Iss was“, „trinke ausreichend“, „bewege dich“ usw. für unser irdisches Leben. Es nimmt Schaden und verkümmert, wenn wir das nicht tun.
„Singt Gott dankbar in euren Herzen“ (Kolosser 3, 16). Über diesen kurzen Satz aus der Epistellesung wird Matthias Kaube heute predigen. Falls die Unmusikalischen unter uns vielleicht schon befürchtet haben, bei der heutigen Sonntagsaufforderung ganz schlechte Karten zu haben, so gesehen kommt ihr auch zum Zuge: Im Herzen singen, dankbar, zu Gott. Hört ja keiner. Aber – und das steht fest! – die anderen merken das, ob im Herzen Dankbarkeit singt und klingt oder ob da anderes grummelt und rumort.
Obwohl, das hörbare Singen bleibt gut und wichtig. Man muss ja vielleicht nicht gerade im Chor mitwirken, wenn man die Töne nicht richtig trifft. Aber ich glaube, dass die Aufforderung des HERRN zu singen wohl eher unsere Widerstandskraft gegen die Angriffe und Beraubungen des Teufels stärkt. Kennt ihr das: Es ist gerade anstrengend und nervig – und da singt etwas in mir, laut oder leise, ich habe das gar nicht entschieden, aber da ist ein Lied in meinem Herzen. Und ich staune, wenn es mir bewusst wird, was ich da gerade singe. Himmelsbotschaft!
Meine Mutti, und auch meine Omi, sind solche Menschen, die immerzu vor sich hin gesummt haben. Ein ästhetischer Hochgenuss war das eher nicht – sie konnten beide eigentlich überhaupt nicht singen – aber so beruhigend und ansteckend friedvoll und irgendwie Teil davon, dass sie mir ja auch Mütter im Glauben sind!
Apropos: Einen herzlichen Muttertagsgruß, besonders an die unter euch, auf denen in diesen Coronatagen doppelt und dreifache Last liegt. Danke! Gott sei mit euch.
Mit dem Wochenspruch haben wir ein gutes Wort zum Hören und Tun:
Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder . Psalm 98,1
Einen wunderschönen Sonntag wünscht allen
Euer Pfarrer Gerald Brause
Gebet:
- Dank für alle Gottesdienste heute, die in den Kirchen und die in Radio, TV und Internet
- Für alle Mütter und ihren unersetzbaren Platz im Zusammenleben
- Für die Auerswalder Jubelkonfirmanden, deren Festtag heute wir verschieben mussten.
Information:
Ein bisschen wird es noch dauern, aber nach der Corona-Zwangspause werden sich unsere Chöre wieder neu treffen. Eine gute Gelegenheit zum Einsteigen!
09.05.2020
Ein schönes Wochenende in die Runde!
Wir lesen heute die letzten Zeilen aus dem ersten Petrusbrief, 1.Petrus 5, 8-14.
Die Gemeinden werden noch einmal ermutigt und ermahnt, sich ganz an Jesus festzumachen. Das wird ihnen Standhaftigkeit und Überwinderkraft geben in allem Leid, allen Versuchungen und allen Angriffen. Es fällt auf, wie wenig Aufwand im ersten Petrusbrief getrieben wird, das Böse zu analysieren, und wie viel, das „Ich glaube“, das „in Christus“ zu unterstreichen. Wie oft machen wir das umgekehrt?!
In der Verankerung in Christus – und nur dadurch – können wir erkennen, was teuflisch ist und ihm widerstehen. Der Teufel geht wie ein brüllender Löwe umher, oft genug aber auch wie ein unsichtbarer Virus. Mit Vorliebe verschlingt er Gotteskinder. Jedes Mal verschluckt er sich elendiglich, wenn wir in Christus sind.
Die beiden genannten Mitarbeiter Silvanus (=Silas) und (Johannes) Markus tauchen mehrfach in der Apostelgeschichte und in den Briefen in den Missionsteams von Paulus und Petrus auf. Babylon ist symbolträchtiger Deckname für Rom, ebenso wie in der Offenbarung, dort ausdrücklich als antigöttlicher Machtsitz. Genau dort ist Petrus. Man vermutet, kurz vor seinem Märtyrertod für Christus.
Gebet:
- um göttliche Widerstandskraft bei Angriffen des Teufels und gegen teuflische Infizierung unseres Denkens und Seins
- Dank, dass Corona-Einschränkungen gelockert werden können, und Bitte, dass es funktioniert, gerade auch in den Schulen und Kindertagesstätten
Information:
Am Sonntag sind bei uns wieder noch ein bisschen unnormale normale Gottesdienste (ich habe mich nicht verschrieben: normal zu den veröffentlichten Zeiten, unnormal wegen Corona-Einschränkungen). Bitte Mundschutz mitbringen. Ihr Wittgensdorfer habt es schon gehört: Baustellengottesdienst in der Kirche mit Matthias Kaube!
„Friede sei mit euch allen, die ihr in Christus seid“, und auch mit euch allen, die ihr euch danach sehnt. Gott weint vor Freude, wenn wir kommen.
Euer Gerald Brause
08.05.2020
Ihr Lieben,
und schon wieder sind wir beim letzten Kapitel des ersten Petrusbriefs, wieder am besten zu lesen unter der Überschrift „Was unbedingt noch gesagt werden muss“. 1.Petrus 5, 1-7
Heute geht es um die Ältesten, also um die mit der Aufgabe der Gemeindeleitung Betrauten. Ein ganz herzlicher Gruß an die etwa 40 Ältesten unserer Gemeinden, die jetzt mitlesen. Danke für eure Treue, euren Dienst, jeder mit der Gabe, die er/ sie empfangen hat (Kap 4, 10), euer Einstehen vorm HERRN … Der HERR segne euch!
Grundsätzlich ist das Ältestenamt unabhängig vom Alter. Obwohl es natürlicherweise oft von Älteren bekleidet wird, wegen ihrer Glaubens-und Lebenserfahrung, weil sie sich bewährt und Anerkennung gewonnen haben, weil sie Einfluss und Autorität haben (hier werden ihnen in V.5 die Jüngeren gegenüber gestellt).
Sie werden von Jesus die unvergängliche Krone der Herrlichkeit empfangen. Das ist doch mal eine Perspektive!! Wem Gott da gerade was aufs Herz liegt – im September ist bei uns Kirchenvorstandswahl …
Was haben Älteste zu tun?
Sie stehen im Auftrag Jesu im Hirtendienst in der Gemeinde. Sie sollen sie weiden und auf sie achten, freiwillig, gottgefällig, von Herzen, durch das Vorbild des eigenen Lebens, nicht um irgendeines Gewinns willen oder um sich als Herren aufzuspielen. Alles soll – und jetzt sind wieder alle in der Gemeinde angesprochen – in gegenseitiger Demut zugehen.
Ein Achtungszeichen: Es gibt im Grunde nichts, wodurch man Gott definitiv gegen sich hat, außer durch Hochmut/ Stolz (V. 5b).
Und zum guten Schluss noch die wunderbare Zusage unseres HERRN (V. 7): Alle eure Sorge werft auf ihn, Jesus, denn er sorgt für euch.
Das können wir doch gleich mal als Motto mit in diesen Tag nehmen.
Euer Gerald Brause
Gebet:
- für unsere Ältesten und ihren Dienst und für die bevorstehende Kirchenvorstandswahl in unseren Gemeinden
- für ein weiteres Abebben der Corona-Infektionen und um gutes Vorankommen bei der Entwicklung von Impfstoffen und Behandlungsmöglichkeiten
- am Gedenktag des Kriegsendes Dank für 75 Jahre Frieden in unserem Land
Information:
Gestern ist bei einer Paketanlieferung der Zaun an der Auerswalder Einfahrt gerammt worden und über fast die ganze Länge umgebrochen, inkl. Granitsäulen. Gar nicht schön! Aber wir hatten ja gerade den Tipp, was wir mit den Sorgen machen sollen …
07.05.2020
Liebe Geschwister,
heute 1.Petrus 4, 12-19.
Es ist normal, dass das Bekenntnis zu Jesus und eine Lebensführung nach seinem Willen irdisch auf Unverständnis stößt, auch dass mit Ausgrenzung, wenn nicht gar Repressalien darauf reagiert wird. Das mag man nicht so gern hören. Und wir haben hierzulande und heutzutage Gott sei Dank auch vergleichsweise minimal zu leiden.
Wer leidet wie Jesus, der wird auch verherrlicht wie Jesus.
Das Leiden um Jesus willen ist auch ein Test, eine Echtheitsprüfung für den Glauben. Das meint „Versuchung“ in V. 12. Logischerweise werden wir in allem durchfallen, wo Leid resultiert auf eigenem Fehlverhalten. Bedenkenswert, was da beispielhaft aufgezählt wird: Anmaßung/ Übergriffigkeit in einem Atemzug mit Mord.
Der Gedanke der Echtheitsprüfung/Rüttelprobe wird fortgeführt mit dem Bezug zum Endgericht Gottes. Das ist gewaltig, aber eben auch nötig, gerecht und gut. Dass Gott es beginnen lässt „am eigenen Haus“, also an den Gläubigen, bereits in der Zeit, in der von uns Menschen noch reagiert und korrigiert werden kann, zeigt, wie sehr sich Gott wünscht, dass seine geliebten Menschenkinder durch das Gericht in die ewige Herrlichkeit eingehen.
Gern will ich heute „meine Seele“ = mein Leben wieder Gott anbefehlen (V.19).
Gebet:
- um das richtige Einordnen der „Hitze“
- für unsere verfolgten Schwestern und Brüder
Information:
Am Sonntag gibt es auch in Wittgensdorf wieder Gottesdienst. Wir feiern mit Matthias Kaube einen Baustellengottesdienst in der Kirche!
Gesegnete Wege! Euer Gerald Brause
06.05.2020
Liebe Gemeinde,
1.Petrus 4, 1-11 ist unser heutiger Abschnitt.
Schnell beißt man sich hier an Vers 6 fest. Die Mehrdeutigkeit lässt sich nicht ganz aufklären. In den unterschiedlichen Bibelübersetzungen wird der Text oft dann ziemlich zurechtgebogen. Es bleibt jedes Mal ein gewisser Anteil Spekulation, wenn Menschen sich äußern zu Gericht und Endzeit. Der einzige Erdenbewohner, der jemals dazu aus erster Hand Auskunft geben konnte, war Jesus. Und der hat sich hierzu in den Details immer sehr zurückgehalten.
Der Schwerpunkt heute liegt doch aber darauf, dass ein Christ wirklich sein neuen Leben „in Christus“ lebt. Gern, bewusst, die „im Geist“ neu geschenkten Möglichkeiten nutzend. Das alte, bisherige Leben durfte ein Ende finden. Wir sind mit Christus gestorben (das meint m.E. hier der Ausdruck „gelitten im Fleisch“ in V. 1), wir sind der Sünde abgestorben, wir leben als Reben am Weinstock Jesus und dürfen/ können wunderbarerweise seine Frucht hervorbringen. Alles andere ist vertane Lebenszeit.
Wieder wird es nichts bringen, sich zu orientieren an dem, was „die Leute“ sagen. Das richtige Gegengewicht setzt auch nicht, wenn ich leise oder laut sage „Ich mache, was ich will“, sondern dass ich tue, was Jesus will. Schwierig, wenn „die Leute“ gleich in der engsten Familie sind…
Beispielhaft sind ein paar Dinge aufgeführt, in denen das neue Leben in Christus deutlich wird. „Vor allem aber habt untereinander beständige Liebe“ (V. 8). So wird unser Leben gut, so dienen/ nützen wir wirklich, so ehren wir Gott.
Gebet:
- Dass es uns heute gut gelingt, in Gottes Willen zu leben
- Für uns nahestehende Menschen, die Jesus nicht kennen
- für unsere Regierungsspitzen in der heutigen Entscheidungsrunde
Information:
Noch eine gute Bau-Nachricht: Für die Rückbaumaßnahmen im Rahmen der Schwammsanierung in der Wittgensdorfer Kirche haben wir jetzt den Zuwendungsbescheid über die beantragte Denkmalförderung erhalten. Das ist dafür allerdings nicht so sehr viel. Die deutlich höheren Summen für den Turm und den Wiedereinbau stehen noch aus.
Gott behüte uns! Euer Gerald Brause
05.05.2020
Ihr Lieben,
vorab: weder Schreiber noch Empfänger des Petrusbriefes, also der Apostel und die Gemeinden, schwebten in einer heiligen Kapsel durch die Zeit. Sie mussten ihren Weg finden in der rauen Wirklichkeit, den (schmalen) Weg konkret gelebter Jesus-Nachfolge. Das Leben gelingt, wenn die Fundamente klar sind und das Ziel. Halt und Wegweisung kommen gerade, wenn es kompliziert wird, nicht aus der momentanen Befindlichkeit, sondern aus den Grundlagen und aus der Zielbestimmung. Beides gut zu kennen hilft am meisten.
Mag sein, dass wir im heutigen Abschnitt den tiefschürfenden Gedanken von Petrus nicht komplett folgen können: 1.Petrus 3, 18-22
Noch mal grundsätzlich: wenn man Bibelaussagen im Moment nicht versteht, dann nicht in die Tonne schlagen, sondern eher in die Ablage „Vielleicht für später“ legen. Es gibt ja durchaus immer genügend, was wir verstehen. Und wie oft fängt bisher Unverstandenes später auf einmal an zu leuchten!
Wir lesen ein gewaltiges Christus-Bekenntnis. Vieles finden wir genau so oder ähnlich in unserem Glaubensbekenntnis:
- Der stellvertretende Sühnetod Jesu
- Warum? Weil er uns zu Gott führen will!
- Jesus ist gestorben im Fleisch und lebt im Geist
- In der Vollmacht des Geistes gelangt Jesus überall hin, auch zu den Geistern in der Totenwelt
- Selbst den in der Sintflut wegen ihres Ungehorsams Umgekommenen predigt Jesus
- Gott straft (Sintflut), aber schenkt auch die Rettung (Arche)
- Vergleichspunkt für die Taufe müsste logischerweise die Arche sein. Die Parallele „Sintflut-Wasser“ –„Tauf-Wasser“ ist wohl etwas verunglückt.
- Eine richtig verstandene Taufe ist kein magischer Akt, sondern zutiefst verwoben mit Gehorsam (Noah), vertrauensvollem Hinwenden zu Gott (Bitte) und dem eigenen Bemühen um ein rechtschaffenes Leben (reines Gewissen). Ich brauche nicht zu bitten, wenn ich nicht auch selber will.
- Und wieder: alles hängt an Jesus, dem Auferstandenen und Erhöhten
Jesus leite uns durch diesen Tag,
Euer Gerald Brause
Gebet:
- Dass unser Glauben und unser Leben in Einklang sind
- Dass der schwierigere Teil der Corona-Maßnahmen gelingt, das Wieder-Zulassen und Hochfahren, bei den Entscheidungsträgern und uns allen
Information:
Neues von der Baustelle:
Kirchturm Wittgensdorf: Z.Zt. erarbeiten interessierte Handwerkerfirmen ihre Angebote
Glockenanlage Auerswalde: Die kirchliche Baugenehmigung ist da, inkl. eines Zuschusses der Landeskirche. Danke!
04.05.2020
Ihr Lieben,
einen guten Start in die neue Woche wünsche ich Euch. Wie könnte der besser gelingen als im Licht der Sonntagsbotschaft: Mein Halt, meine Hilfe, meine Kraftquelle, meine Hoffnung, meine Prioritätensetzung ist „in Christus“. Ich bin Rebe an Jesus, dem Weinstock. ER wird mich durch jeden Tag und ans Ziel bringen.
Welche Bibeltexte begleiten uns durch die Tage der Corona-Pandemie? Es sind bemerkenswerter Weise ausgerechnet die Berichte über die Fundamentlegung für unser Leben durch Jesus in Kreuz und Auferstehung, und Grundlagen-Ausführungen über das neue Leben in Christus, erlöst von der Macht der Sünde, von neuem geboren zu einem Leben in Heiligkeit und Rechtschaffenheit.
Dafür bin ich total dankbar. Es bedeutet mir viel mehr als dass da irgendwie so schillernde Seifenblasen aufsteigen, mal kurz schön, aber gleich wieder vergangen. Es rückt mich zurecht, sortiert die Gedanken und ordnet die Wichtigkeiten. Wie sehr brauchen wir das in diesen Zeiten, die die Welt noch nicht gesehen hat, wo uns so viel Rat-und Hilflosigkeit umgibt, so viele Ängste, so viele Spekulationen, so viel Verunsicherung …
Wir haben da etwas „nicht von dieser Welt“. Das ist heilig, kostbar, zum Staunen. Wir werden es oft genug selber kaum alles zu- und einordnen können. Aber es macht den Unterschied, den rettenden Unterschied. „Ich glaube!“
Menschen fern von Jesus haben das nicht. Und verstehen es nicht. Manchmal stutzen sie vielleicht und fragen. Öfter wird es schroff abgewiesen, und es werden die Christen sogar angegangen deswegen. Wie war das mit dem Felsen, auf dem man entweder steht oder an dem man zerschellt?
Wir lesen 1.Petrus 3, 13-17
Gebet:
- Dank für Gottes Fundamente
- Um eine neue Offenheit für Gottes Lebensgrundlagen
- Um tägliche Führung durch Gottes heiligen Geist in dieser Zeit, wo wir uns alle so sehr auf unbekanntem Terrain bewegen, wir selbst, die Regierenden, die Kirche, wir als Gemeinde, die Wirtschaft, Medizin usw.
Information:
Die Kirchenvorstände werden in dieser Woche die konkreten Regelungen finden, wie ab kommenden Sonntag die Gottesdienste wieder bei uns vor Ort (in normalerer Form) stattfinden können. Außerdem warten wir sehr auf Lockerungen für Gruppen und Kreise, die nach wie vor nicht zusammenkommen dürfen.
Einen gesegnete Woche, Euer Gerald Brause
03.05.2020
Liebe Gemeinde,
wieder so ein schöner Sonntagsname. Den braucht man gar nicht zu übersetzen, eher vielleicht einfach machen: Freut euch! Die Freude am HERRN ist gemeint, die unsere Stärke ist, die innere Geborgenheit, die tiefe Dankbarkeit, die Sicherheit in Christus.
Und wieder gibt es einen Schlüsselbegriff: „in Christus“. Der steht auch im Wochenspruch:
„Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden“ (2. Kor 5, 17).
Wir hören davon in der Evangelienlesung des heutigen Sonntags, Johannes 15, 1-8, in der Jesus sich den Weinstock nennt, an dem seine Jünger als Reben sind und dort bleiben sollen. So haben sie Halt, können wachsen und Frucht bringen. Ohne ihn verdorren sie.
Unvergesslich sind mir die Ausführungen eines niederländischen Referenten bei einem Seminar zum Thema „In-Christus-sein“, der uns das am Beispiel seiner Königin erklärte: die argentinische Bankangestellte Maxima wird durch die Liebe von Prinz Willem-Alexander und die Heirat mit ihm zur späteren Königin. „In Willem-Alexander“ ist sie die Königin der Niederlande! Nur in ihm.
„In Christus“ sind wir ein neues Geschöpf. Das bisherige Leben ist zu Ende gegangen, alles wird neu, durch die Liebe, die Jesus uns schenkt und die wir annehmen und durch den ewigen Bund mit ihm. Eine neue Realität zieht ein im Leben, die als Königskind! Darin bleiben wir und leben sie.
In diesem Glauben zu bleiben und zu wachsen hätten heute in vielen Gemeinden die Konfirmanden versprochen. Für ihr Familien und Gäste und uns als Gemeinde ist das ja immer Gelegenheit zu schauen, ob wir selbst da sind und bleiben und wachsen.
Tun wir das heute trotzdem, ehrlich, dankbar und korrekturbereit. Und wir tauchen ein in die Freude am HERRN!
Euer Pfarrer Gerald Brause
Gebet:
- Dank, dass wir Rebe am Weinstock Jesus Christus sein können
- Für unsere Konfirmanden
02.05.2020
Liebe Schwestern und Brüder,
heute sind für mich als Mann nicht mehr so viele Fettnäpfchen bereitgestellt wie gestern. Ihr Eheleute, hattet ihr gute Gespräche? Es geht ja darum, dass uns Gottes Wort täglich Lebensbrot und Licht auf unserem Weg ist.
Nachdem an den letzten 3 Tagen jeweils ein bestimmter Bereich betrachtet wurde, in dem sich das Erlöst- und Geheiligt-Sein durch Jesus konkret auswirken sollte, wird im heutigen Abschnitt noch einmal der Blick auf alle gerichtet und eine grundsätzliche Lebenshaltung festgestellt:
1.Petrus 3,8-12
Vers 8 fasst zusammen, wozu ein Christ durch Jesus in die Lage versetzt wird:
„Schließlich sollt ihr alle einig sein, voller Mitgefühl und gegenseitiger Liebe. Seid barmherzig zueinander und demütig“ (Neues-Leben-Bibel).
Wie gut gelingt uns das?
Und weiter in V 9: Auf Böses nicht mit gleicher Münze reagieren, sondern stattdessen segnen. Schon aus Klugheit um der Sache willen. Es klappt ja nie, dass wir Böses mit gleicher Münze beenden könnten. Vor allem aber um unser selbst willen – und um Gottes willen! – , weil unsere Berufung ja die zum Segnen ist, zum Segen und zum Segnen. Wir verlieren letztlich uns selbst, wenn wir instinkthaft bei Bösem zurückschießen.
Der ganze Gedankengang von Kapitel 2 und 3 lässt sich so zusammenfassen: Du Gotteskind, du Diener/-in des Höchsten, lass dich nicht umtreiben von den Widerwärtigkeiten und Wichtigkeiten des täglichen Lebens. Dein Ankerpunkt, dein innerer Filter, deine Zielausrichtung ist das, was du bist im HERRN, der Wille Gottes, deine Berufung zum ewigen Leben.
Gebet:
- Dank, dass Gott uns seine Vorzeichen vor die Herausforderungen des täglichen Lebens setzt – und dass wir sie beachten
- Um Gottes Schutz in der Seuche
Information:
Die neue Sächsische Corona-Schutzverordnung (gültig 4.-20. Mai 2020) hat bei den Regelungen für die Gottesdienste gelockert. Die mögliche Teilnehmerzahl ergibt sich nunmehr daraus, wie viele Personen mit 1,5 m Abstand auf die nutzbare Fläche passen. Wir geben Bescheid, was das für uns heißt. Auf jeden Fall werden in den Gemeinden wieder Gottesdienste in weitaus normalerer Form sein können. Morgen gilt noch die alte Regel. Gemeindeveranstaltungen bleiben weiterhin untersagt. In Auerswalde müssen wir aus diesem Grund die Jubelkonfirmation absagen.
Herzliche Grüße, Euer Gerald Brause
01.05.2020
Euch allen einen schönen Feiertag heute!
Normalerweise wären eine ganze Reihe von den Auerswaldern heute miteinander auf Schloss Schilbach zur Rüstzeit, die Wittgemsdorfer dann in 2 Wochen (wer bei so etwas noch nie dabei war, einfach mal bei einer nächsten Gelegenheit überlegen mitzufahren. Das sind immer richtig gute Tage!). Neben fröhlicher Gemeinschaft und gemeinsamen Unternehmungen hätten wir dann auch mit der Bibel gearbeitet und darüber geredet. Besonders bereichert hätte uns erfahrungsgemäß die Auseinandersetzung mit solchen Texten, in denen es um die Anwendung der Glaubensfundamente im Alltag geht, wie jetzt gerade die unseren. Heute lesen wir über das Verhältnis Frau – Mann. Eigentlich hätte ich heute mal eine Frau um ihre Gedanken bitten sollen, ist mir aber zu spät eingefallen.
- Petrus 3, 1-7.
Wir vergessen bitte die hinter unseren Passagen liegende Fragestellung nicht: Wie leben wir im Alltag unseren Glauben richtig? Die Erlösung durch Christus, die Befreiung zu neuem Leben, Tag für Tag seinen Fußtapfen nachfolgen – wie äußert sich das praktisch?
Mit Sicherheit wird es nicht darum gehen, bei Frauen, bei Männern, bei Untergebenen, bei Chefs …, sich in Äußerlichkeiten zu verschleißen. Was Fassade, was Hülse ist, bröckelt schnell und wird durchschaut. Christus werden wir regelmäßig nur dann gewinnend bezeugen, wenn er bei uns selbst die Nummer 1 ist, wenn wir unsere Herzen in die Waagschale werfen, echt, ehrlich, aufrichtig.
Beim Lesen solcher Texte helfen mir diese Fragen:
- Was ist gute Ordnung Gottes in gesamtbiblischer Schau, was ist Zeitgeist (z.Zt. der Abfassung des Textes und bei uns heutigen Lesern)?
- Wie gewinnen wir Menschen für den HERRN, mit und ohne Worte (V. 1)
- Wie ehren wir unser Gegenüber, respektieren seine Würde und seinen besonderen Wert (V. 7)?
- Steht über allem die Dankbarkeit für Gottes Gnade, die ich selber erfahre und die genau so dem anderen gilt (V. 7)?
Ist Bibellesen langweilig? Ich glaube nicht.
Euer Gerald Brause
Gebet:
- Für Schloß Schilbach und alle anderen christlichen Rüstzeithäuser
- Für unsere Ehepartner
Information:
- Leider gab es gestern noch keine neuen Freigaben seitens der Regierungsverantwortlichen für unsere Gemeindeveranstaltungen.
- Wer es grad noch liest: In Auerswalde ist nachher 8.30 Morgengebet, trotz Feiertag