Auch heute noch sind Glocken für uns Menschen allgegenwärtig, z. B. beim täglichen Geläut am Morgen, Mittag und Abend, beim Ruf zum Gottesdienst, zur Konfirmation, Eheschließung oder auch beim Begräbnis.
In der St. Ursula von Auerswalde befinden sich drei unterschiedlich große Bronzeglocken.
Die älteste und zweitgrößte Glocke mit der typischen „Zuckerhutform“ aus dem 14. Jahrhundert wiegt ca. 11 Zentner und hat einen Durchmesser von 92 cm. Ihr Schlagton ist „b`“. Die eingegossene Aufschrift der Glocke lautet, übersetzt aus dem Lateinischen: „O König der Herrlichkeit, komm zu uns in Frieden! Amen“.
Die zweite und größte Glocke kam im Jahr 1608 dazu. Die Glocke wurde von der Freiberger Gießerwerkstatt Hilliger gefertigt und hat ein Gewicht von ca. 15 Zentnern bei einem Durchmesser von 106 cm. Ihr Schlagton ist „g`“. In der Glocke ist ein Wappen der Werkstatt Hilliger sowie folgende Aufschrift eingegossen: „NACH MEINEM KLANG/ RICHT DEINEM GANGK/ ZUR KIRCH DES HERRN/VND SEUM NICHT LANG. ANNO 1608“.
1623 vervollständigte die dritte und kleinste Glocke aus der Freiberger Gießerwerkstatt Hilliger das Geläut. Ihr Durchmesser beträgt 70 cm und sie wiegt ca. 5 Zentner. Ihr Schlagton ist ein „e„“. Sie trägt auch ein Wappen der Gießerwerkstatt sowie die lateinische Aufschrift, welche übersetzt: „Das Wort des Herrn bleibet in Ewigkeit Im Jahre des Heils 1632“ lautet.
Alle Glocken sind verschont geblieben von Brand und Zerstörung. 1942 mussten zwar die beiden Hilliger-Glocken zu Rüstungszwecken abgegeben werden, sie sollten wie so viele Bronzeglocken eingeschmolzen werden. Aber sie wurden durch die Beendigung des Krieges gerettet. Später fand man die Glocken auf dem „Glockenfriedhof“ in Hamburg wieder und überführte sie nach Auerswalde zurück.